Magdeburg. 08.1.2018
Ein breites Bündnis aus 18 verschiedenen Organisationen und Verbänden ruft unter dem Motto “Blau ist das neue Braun” zu einer antifaschistischen Demonstration am 20. Januar 2018 in Magdeburg auf. Um 11.30 beginnt die Auftaktkundgebung auf dem Domplatz. Das Anliegen der Veranstalter*innen ist es, für eine solidarische, offene und vielfältige Gesellschaft, in der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und völkisches Denken keinen Platz haben, auf die Straße zu gehen.
Das Bündnis sieht sich mit seiner Veranstaltung ausdrücklich nicht als Konkurrenz zur “Meile der Demokratie”, sondern als eigenständiges politisches Angebot für Menschen aus Magdeburg und Umgebung. Andere Formen der Auseinandersetzung mit Neofaschismus, über die “Meile der Demokratie” hinaus, sind in Magdeburg auch nichts Neues: Bereits seit 2014 wurde das Konzept der “Meile der Demokratie” in der Magdeburger Innenstadt um mobile “Meilensteine” im gesamten Stadtgebiet erweitert. Ziel war es dezentraler und flexibler gegen den Aufmarsch von Neonazis agieren zu können.
In der Vergangenheit konnte gerade durch das Zusammenwirken dieser vielfältigen Protestformen und insbesondere durch die überregionale Mobilisierung zu Blockaden der Neonaziaufmarsch in Magdeburg erfolgreich gestört werden. Als Konsequenz blieb im Jahr 2017 eine bundesweite Mobilisierung militanter Neonazis erstmalig aus.
Unterstützt wird dieser Aufruf unter anderem vom Bündnis BlockMD, welches bereits in den vergangenen Jahren mit Protestaktionen gegen den inzwischen nicht mehr stattfindenden Neonaziaufmarsch von sich reden machte. Der Landesverband Sachsen-Anhalt des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland (LSVD), Das Schüler*innenbündnis Students Against Racism Magdeburg, der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. sowie DIE LINKE. Magdeburg als auch die OLLi – Offene Linke Liste Magdeburg sind ebenfalls an der Organisation der Demonstration beteiligt. Des Weiteren treten landesweite als auch regional agierende Jugendverbände wie die Linksjugend [‘solid] Sachsen-Anhalt, der Landesverband Sachsen-Anhalt SJD Die Falken, das Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt, die DGB-Jugend Sachsen-Anhalt, ver.di Jugend Sachsen-Anhalt oder die IG Metall Jugend Magdeburg – Schönebeck als Unterstützer*innen auf. Auch der Studierendenrat der OvGU, der Fachschaftsrat FHW Magdeburg, die Grüne Hochschulgruppe Magdeburg und der Landesverband der Partei Demokratie in Bewegung haben sich dem Trägerbündnis angeschlossen. Darüber hinaus werden die Organisator*innen hinter den Aktionsgruppen Regina – Ravende Europäer gegen Intoleranz und Nationalismus sowie die Menschen von Rage & Love den Protestzug musikalisch begleiten.
“Die gesellschaftliche Situation ist nun eine neue”, so Nicole Krökel, Mitglied des Trägerbündnisses, “Rechtspopulisten und völkische Nationalisten sitzen in fast allen Landesparlamenten und inzwischen auch im Deutschen Bundestag. Ihre tägliche Hetze gegen LGBTI’s, gegen Migrant*innen, gegen Linke und alle Menschengruppen, die nicht in ihre Vorstellung eines völkischen Korsetts passen, hat den gesellschaftlichen Diskurs längst vergiftet. Das neue Bündnis will diese gefährliche Entwicklung lautstark kritisieren und entschlossen demonstrieren. Die schleichende Normalisierung rechtsradikaler Ideologien, die auch mit einer zunehmenden Raumnahme und Akzeptanz in der sogenannten “Mitte der Gesellschaft” einhergeht, lassen wir nicht unwidersprochen. Deswegen möchten wir alle Menschen dazu ermutigen, sich unserem Aufruf anzuschließen, um breit aufgestellt, solidarisch und friedlich ein deutliches Signal für eine Gesellschaft der Vielfalt und grenzenlosen Solidarität zu setzen!”
Ansprechpartnerinnen Pressebüro: Nicole Krökel und Sandra Reißig [0160-90 76 81 21]